13. November 2020 Virtuelles Projekttreffen: „NEXT STEP niederrhein“ geht mit starkem Netzwerk in die Verlängerung
Das Projekt „NEXT STEP niederrhein“ koordiniert individualisierte Übergänge für StudienaussteigerInnen von den Hochschulen in alternative Ausbildungswege gemeinsam mit lokalen Arbeitsmarktakteuren und Unternehmen sowie auch der wir4-Wirtschaftsförderung – dies stand beim dritten, virtuellen Allianztreffen Mitte November im Vordergrund. Die Landeregierung hatte zuletzt eine Fortführung des Projekts bis Ende 2023 bewilligt.
„Wenn ich einen Ausbildungsplatz hätte, dann würde ich abbrechen“ – mit dieser Aussage kommen Studierende oft ins Coaching bei NEXT STEP niederrhein, stellt Désirée Krüger, eine der Projektleiterinnen des Verbundprojektes an der Hochschule Niederrhein fest. „Aber Studienabbruch-Entscheidungen gehen häufig nicht mit Ausbildungsbeginnzeiten konform. Wie kann also der Übergang von der Hochschule in die Wirtschaft flexibel gestaltet werden?“ Beim dritten Allianztreffen haben sich die VertreterInnen der Hochschulen und der Arbeitsmarktakteure mit dieser Frage in drei Workshops auseinandergesetzt, intensiv diskutiert und erste Ideen für individualisierteÜbergänge von Studienaussteigenden in eine Ausbildung entwickelt. Alle Projektbeteiligten sind sich einig: Je früher Studierende sich der Gründe ihres Zweifelns bewusstwerden, und je eher sie sich dafür entscheiden, ihr Studium fortzusetzen oder für sich alternative berufliche Perspektiven entwickeln, desto besser ist dies für beide Seiten – Studierende und Unternehmen. Letztere interessieren sich zunehmend für StudienaussteigerInnen und haben deren Potenzial für die eigene Nachwuchskräftegewinnung entdeckt: Aus unternehmerischer Perspektive haben Studierende schon einiges an Kompetenzen erworben – das macht sie als Zielgruppe für Unternehmen interessant. Mehr als 50 regionale Unternehmen sind inzwischen auf der projekteigenen Internetseite in einer Unternehmensliste platziert und heißen somit StudienaussteigerInnen als potenzielle Azubis willkommen.
„Welche Früchte eine gute Netzwerkarbeit tragen kann, zeigt sich bei der Verlängerung von ‚NEXT STEP niederrhein‘. In dem Unterstützerschreiben der beteiligten lokalen Arbeitsmarktakteure an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft aus dem Jahr 2020 wurde die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft noch einmal besonders hervorgehoben. Die von der Landesregierung bewilligte Verlängerung des Projektes bis Ende 2023 ist auch als großer Erfolg dieser Zusammenarbeit zu bewerten“, begrüßte Prof. Dr. Jörg Petri, Vizepräsident für Studium, Lehre und wissenschaftliche Weiterbildung an der Hochschule Rhein-Waal beim Netzwerktreffen. „Wie wichtig es gerade in Corona-Zeiten ist, die Zweifel von Studierenden ernst zu nehmen, aufzufangen und zielgerichtet zu begleiten, dieser Verantwortung sind sich unsere Hochschulen bewusst. Umso bedeutender ist es, für Studierende mit dem Projekt ‚NEXT STEP niederrhein‘ eine Brücke zu alternativen Wegen zum Studium und für neue berufliche Perspektiven zu bauen“, schloss sich Prof. Dr. Berthold Stegemerten, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Hochschule Niederrhein, an.
Hintergrund
Im Projekt „NEXT STEP niederrhein“ arbeiten die Hochschulen Rhein-Waal und Niederrhein gemeinsam mit derzeit 18 regionalen Arbeitsmarktakteuren entlang des Niederrheins, wie z.B. den Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammer, den Arbeitsagenturen und Wirtschaftsförderungen zusammen. Hauptziele des Netzwerkes sind Zweifel am Studium zu enttabuisieren, Studierende mit ihren Zweifeln aufzufangen und zielgerichtete Unterstützung durch Beratung und individuelles Coaching anzubieten und sie in ihren Entscheidungsprozessen zu begleiten.
Weitere Informationen zum Projekt finden Interessierte auf www.next-step-niederrhein.de.